Von einem Wintergarten träumt wohl jeder Hausbesitzer, der noch keinen solchen verglasten Raum sein Eigen nennt. Dank eines Wintergartens fühlen Sie sich in jeder Jahreszeit so, als würden Sie in Ihrem Garten sitzen – ganz gleich, wie windig, regnerisch und kalt es draussen ist. Wurde nicht schon beim Bau des Hauses ein Wintergarten realisiert, dann kann er auch nachträglich errichtet werden. Neben der Option, einen Fachbetrieb damit zu beauftragen, besteht auch die Möglichkeit, den Wintergarten selbst zu bauen.
Wenn Sie sich dazu entschliessen, können Sie Geld sparen und den Wintergarten komplett nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Allerdings ist ein gewisses handwerkliches Geschick vonnöten, wenn Sie einen langlebigen Wohnwintergarten selber bauen wollen. Hier erfahren Sie, wie Sie beim Kaltwintergarten oder Warmwintergarten mit dem Selbstbau vorgehen, ob ein Bausatz oder Eigenbau besser ist, und was Sie dabei jeweils beachten sollten, etwa in Sachen Baugenehmigung. Sollten Sie nach der Lektüre doch zu einem Fachbetrieb tendieren, finden Sie ihn schnell und mühelos bei renovero.
Planung und Vorbereitung als Schlüssel zu einem langlebigen Wintergarten
Bevor Sie Ihren Wintergarten selbst bauen, steht eine präzise Planung auf dem Programm. Zunächst müssen Sie sich entscheiden, welche Art von Wintergarten Sie haben wollen. Dies sind die Optionen, die sich bieten:
- Ein Wohnwintergarten ist vergleichbar mit einem normalen Raum im Haus – mit dem Unterschied, dass einige Wände teilweise oder vollständig aus Glaswänden bestehen. Dank Dreifachverglasung bzw. Isolierglas bei den Glaswänden ist der Wohnwintergarten optimal gedämmt und zudem mit einer Heizung ausgestattet. Dadurch können Sie ihn, anders als einen unbeheizten Kaltwintergarten, ganzjährig nutzen.
- Ein Warmwintergarten verfügt ebenso über eine Heizung, verwendet allerdings weniger Dämmmaterial als ein Wohnwintergarten. Meist besitzt ein Warmwintergarten eine Doppelverglasung.
- Ein Kaltwintergarten ist weder gedämmt noch beheizt. Seine Nutzung ist somit auf die wärmeren Monate des Jahres beschränkt. In vielen Fällen entsteht ein Kaltwintergarten aus einer Terrasse.
Die Planung des Wintergartens umfasst ebenso die Auswahl des Materials, das für die Konstruktion verwendet wird. So stellt sich die Frage, woraus die Rahmen für die Verglasung bestehen soll. Diese Möglichkeiten gibt es:
- Holz weist von Natur aus gute Dämmeigenschaften auf. Holzrahmen verhindern somit, dass Wärme aus dem Wintergarten gelangt. Zudem ist das Material nachhaltig und dadurch umweltfreundlich. Allerdings muss es regelmässig gepflegt werden, damit es trotz Feuchtigkeit seine positiven Eigenschaften behält.
- Aluminium ist sehr langlebig, widersteht sämtlichen Witterungen und muss kaum gepflegt werden. Zudem können Sie sehr dünne Aluminiumprofile auswählen, um grosse Glasflächen zu schaffen. Nachteilig ist die schlechtere Wärmedämmung von Aluminium im Vergleich zu Holz, die aber durch eine thermische Trennung verbessert werden kann.
- Auch Kunststoffrahmen sind witterungsbeständig und bedürfen keiner Pflege. Was ihre Dämmeigenschaften angeht, reihen sie sich zwischen Holz und Aluminium ein. Als Nachteil von Kunststoff kann seine weniger hochwertige Optik betrachtet werden. Zudem kann das Material mit der Zeit vergilben.
Bevor Sie den Bausatz für Ihren Wintergarten besorgen, sollten Sie sich zudem darüber informieren, ob die Konstruktion genehmigungspflichtig ist. Verfügt der Wintergarten über eine Heizung, dann gilt er als Wohnraum. Somit müssen Sie eine Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt einholen. Bei einem unbeheizten Kaltwintergarten könnte keine Genehmigungspflicht bestehen oder die Bewilligung vereinfacht sein.
Sollten Sie Ihren Wintergarten an der Grundstücksgrenze bauen wollen, dann sind die diesbezüglich geltenden Bauvorschriften zu beachten. In der Regel muss ein Mindestabstand von drei Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Ob Sie eine Baugenehmigung brauchen, kann das Bauamt in Ihrem Kanton Ihnen sagen.
Materialien und Werkzeuge
Zur Planung gehört auch die Auswahl der Werkzeuge und Materialien, die Sie für den Wintergarten-Selbstbau benötigen. Die meisten Werkzeuge, die in einer Werkzeugkiste vertreten sind, kommen bei einem solchen Bauprojekt zum Einsatz. Besonders zu betonen ist die Notwendigkeit einer Wasserwaage, um gerade Flächen zu erhalten.
Ebenso vielfältig wie die Werkzeuge sind die Bauteile, die Sie für Ihr Bauprojekt benötigen. Empfehlenswert ist beispielsweise die Verwendung von Teerpappe zur Abdichtung des Fundaments sowie diverser Übergänge, etwa zwischen der Fassade des Hauses und dem Wintergarten, und der Eindeckung des Dachs. Nicht nur Dachpappe ist vonnöten, mit Doppelstegplatten etwa erreichen Sie eine gute Wärmeisolierung und vermeiden Wärmeverluste.
Verwenden Sie für Ihren Wintergarten viel Holz, etwa für Dachlatten und Zwischenbalken, dann lohnt sich das Auftragen von Lasur. Sie sorgt dafür, dass das Holz vor Feuchtigkeit, Witterung und UV-Strahlen geschützt ist. Die Lasur sollte regelmässig erneuert werden.
Für einen erhöhten Einbruchsschutz empfiehlt sich der Einbau von Sicherheitsglas. Es ist besonders stabil und kann dadurch nur schwer eingeschlagen werden. Auch schützt es Ihren Wintergarten beispielsweise vor Schäden durch herabfallende Äste.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selbstbau
Ist die Planung einmal durchdacht erfolgt, kann der Eigenbau beginnen. Die folgende Bauanleitung verschafft Ihnen einen Überblick über die notwendigen Schritte.
- Zunächst muss die Fläche bearbeitet werden, auf der der Wintergarten errichtet werden soll. Dieser Schritt entfällt, wenn Sie Ihre Terrasse in einen Wintergarten verwandeln wollen. Denn üblicherweise ist in diesem Fall bereits ein Fundament vorhanden.
- Um das Fundament zu giessen, müssen Sie den Boden auf eine Tiefe von rund 80 Zentimetern ausheben. Um Stabilität und eine optimale Ableitung von Wasser zu gewährleisten, ist eine Kies- oder Schotterschicht notwendig. Darauf wird der Beton gegossen. Soll Ihr Wintergarten eine Beheizung vorweisen, dann sollten Sie für eine geeignete Bodendämmung sorgen.
- Auf dem Fundament errichten Sie nun das Grundgerüst für den Wintergarten. Es besteht aus der Rahmenkonstruktion, bei der Sie sich zwischen Holz, Aluminium und Kunststoff entscheiden können. Zwischenbalken sorgen für Stabilität, die Dachlatten definieren die Dachkonstruktion.
- Versehen Sie anschliessend den Rahmen mit den Glasflächen für guten Lichteinfall. Haben Sie sich bei der Verglasung für Isolierglas entschieden, dann wird auch dieses nun angebracht – ebenso wie weiteres Dämmmaterial gegen Wärmeverlust. Der Wärmeisolierung dienen etwa Dämmmatten für die Wände, Doppelstegplatten bzw. Polycarbonatplatten für das Dach oder eine thermische Trennung für Aluminiumprofile.
- Um den Wohnkomfort im Wintergarten zu optimieren, installieren Sie zuletzt die Beheizung. Auch Belüftungssysteme können sich lohnen, da sie die Luftfeuchtigkeit im Raum regulieren und im Sommer eine Überhitzung des lichtdurchfluteten Wintergartens verhindern.
- Aus dem gleichen Grund ist die Installation eines Beschattungssystems ratsam. Die Beschattung durch einen geeigneten Sonnenschutz hält den Wintergarten an heissen Tagen auf einer angenehmen Temperatur.
Hat Sie diese Liste etwas erschlagen, steht Ihnen natürlich immer noch der Weg zum Fachbetrieb offen. Experten aus der ganzen Schweiz entdecken Sie im Handumdrehen bei renovero.
Tipps und Tricks für den Selbstbau
Beim Wintergarten-Selbstbau lauern verschiedene potenzielle Fehlerquellen, die das Gesamtergebnis beeinträchtigen können. Besonders wichtig ist es, dass die verwendeten Materialien witterungsbeständig sind. Denn Ihr Wintergarten muss sowohl der Kälte des Winters als auch der Hitze des Sommers widerstehen können. Auch sollten die Materialien, die Sie verwenden, möglichst langlebig und pflegeleicht sein. Dadurch behalten sie auch auf lange Sicht ihre Eigenschaften sowie ihre ansprechende Optik. Ausserdem ist der Lichteinfall wichtig für gute Lichtverhältnisse.
Der Bausatz überfordert Sie trotz guter Bauanleitung? Denken Sie immer daran: Es ist kein Problem, wenn Sie einige Aufgaben nicht selbst erledigen können. Denn Sie können jederzeit auf die Option zurückgreifen, Fachleute zu beauftragen. Diese unterstützen Sie auf fachgerechte Weise. Dies gilt etwa, wenn Sie es sich nicht zutrauen, ein planes Fundament oder eine gerade Rahmenkonstruktion zu erstellen.
Kosten und Fördermöglichkeiten
Die Kosten, die auf Sie zukommen, wenn Sie einen Wintergarten selbst bauen, hängen massgeblich von seiner Grösse ab. Unter anderem zahlen Sie für das Fundament pro Quadratmeter, wofür Sie CHF 300,- bis CHF 500,- veranschlagen können. Ebenso versteht es sich von selbst, dass die Materialkosten höher sind, je grösser der Wintergarten ist.
Beeinflusst werden die Kosten zudem von der Qualität der Materialien. Die dreifache Verglasung kostet mehr als die einfache, Holzrahmen sind teurer als Kunststoffrahmen. Investieren Sie in eine Heizung, Beschattungs- und Belüftungssysteme, dann erhöht dies die Kosten ebenfalls.
Explizite staatliche Förderungen für den Bau eines Wintergartens gibt es in der Schweiz nicht. Allerdings besteht die Möglichkeit, eine energetische Sanierung fördern zu lassen, in die eventuell die Errichtung eines Wintergartens einbezogen werden kann. Die Argumentation könnte lauten, dass Sie dadurch die Wärmedämmung Ihres Hauses verbessern. Informieren Sie sich am besten über Ihre Optionen.
Im Vergleich zum Eigenbau ist die Beauftragung eines Fachbetriebs meist teurer. Allerdings leisten die Profis dank Ihrer Expertise und ihrer Erfahrung beste Arbeit. Dadurch ist eine langlebige Qualität sichergestellt.
Fazit: Mit Geschick den eigenen Wintergarten errichten
Wenn Sie handwerklich veranlagt sind, können Sie durchaus einen verglasten und lichtdurchfluteten Wintergarten selbst bauen, sei es als Bausatz mit Bauanleitung oder frei im Eigenbau. Allerdings ist das Projekt recht komplex und erfordert eine durchdachte Planung und das richtige Material, gleich ob Kalt- oder Warmwintergarten. Zudem sind Sie durch das Bauamt zur Einhaltung aller Bauvorschriften verpflichtet.
Sind Sie unsicher, ob Sie den Bau Ihres neuen Kalt-, Wohn- oder Warmwintergartens komplett in Ihre eigenen Hände nehmen wollen? Dann ziehen Sie Fachleute zurate. Sie können Sie bei einzelnen Arbeitsschritten unterstützen oder die komplette Konstruktion übernehmen. Bei renovero können Sie Offerten verschiedener Fachbetriebe einholen, die sich auf den Bau von langlebigen Wintergärten verstehen. Dadurch erhalten Sie einen Überblick, wie hoch die Kosten sind und welche Dienstleistungen die Unternehmen für Sie erledigen. Sollten Sie also Unterstützung wünschen, dann finden Sie über renovero die geeignete Fachfirma.