Boiler entkalken
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Die richtige Methode, um den Boiler zu entkalken

Boiler oder Warmwasserspeicher sind wichtige Geräte im Haushalt. Sie sorgen für warmes Wasser, benötigen dafür aber Energie. Damit Boiler effizient und energiesparend arbeiten können, müssen diese Warmwasserspeicher regelmässig von Kalk befreit werden. Das Entkalken des Boilers ist eine Arbeit, die am besten von einem Experten erledigt werden sollte. Natürlich gibt es auch Boiler, die man selbst entkalken kann. Erfahren Sie im folgenden Artikel, wie ein Boiler entkalkt wird und wann es sich lohnt, dafür einen Fachmann zurate zu ziehen.

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Warum ist eine Boilerentkalkung notwendig?

Je nach dem Kalkgehalt des Wassers lagert sich mit der Zeit Kalk im Boiler ab. Dieser Kalk vermindert die Heizleistung des Warmwasserspeichers und kann auch für die Gesundheit schädliche Folgen mit sich bringen. Durch unzureichend aufgeheiztes Wasser können sich darin lebende Bakterien rascher vermehren. Besonders gefährlich können hier Legionellen sein, die zur sogenannten Legionärskrankheit führen. Darüber hinaus kann es bei einer unterlassenen Entkalkung des Boilers zu technischen Defekten kommen. Zu den Folgeschäden bei verkalkten Warmwasserspeichern zählen hauptsächlich:


  • Überhitzungsgefahr
  • geringeres Speichervolumen
  • defekte Dichtungen


Ausserdem verbrauchen verkalkte Warmwasserspeicher wesentlich mehr Energie, was sich in hohen Stromrechnungen niederschlägt.


Welche Rolle spielt die Wasserhärte?

Die Härte des Wassers beeinflusst die Dauer des Zeitraums, in dem ein Warmwasserspeicher massiv verkalken kann. Je mehr Kalk das Wasser enthält, umso rascher führt es zu Verkalkungen. Man unterscheidet zwischen sechs verschiedenen Härtegraden, die in der Schweiz nach dem französischen Härtesystem in der Einheit °fH gemessen werden.


  • Sehr weiches Wasser besitzt einen Härtegrad zwischen 0 und 7 °fH
  • Weiches Wasser besitzt einen Härtegrad von 7 bis 15 °fH
  • Mittelhartes Wasser hat einen Härtegrad zwischen 15 und 25 °fH
  • Ziemlich hartes Wasser weist einen Härtegrad von 25 bis 32 °fH auf
  • Hartes Wasser liegt zwischen 32 und 42 °fH
  • Sehr hartes und kalkhaltiges Wasser weist einen Härtegrad von über 42 °fH auf


Die Härte des Wassers ist in den einzelnen Regionen der Schweiz sehr unterschiedlich. Besonders kalkhaltiges und damit hartes Wasser ist vor allem im Nordosten des Landes sowie im Mittelland zu finden. Mittelhartes Wasser gibt es in der Westschweiz sowie in den Regionen der Voralpen. Weiches Wasser hingegen dominiert in den Alpen und an der Südseite der Alpen.

Wie werden Kalkablagerungen entfernt?

Boiler zu entkalken ist nach verschiedenen Methoden möglich. Manche Boiler verfügen über eine eigene Reinigungsöffnung. Durch diese kann man den Warmwasserspeicher selbst entkalken. Durch die Reinigungsöffnung kann man ein Entkalkungsmittel schütten oder eine Essigessenz. Auch Zitronensäure eignet sich dafür. Bevor man einen Boiler entkalkt, sollte man sich jedoch eingehend mit der Bedienungsanleitung vertraut machen. In der Regel erfolgt die Entkalkung kleinerer Boiler mit Reinigungsöffnung in einzelnen Schritten.


  1. Zuerst wird der Boiler vom Stromnetz getrennt.
  2. Danach wird ein Schlauch angeschlossen, um den Boiler zu entleeren.
  3. Nun wird der Heizstab sorgfältig entfernt und in eine Lösung aus einem Entkalkungsmittel gelegt.
  4. In der Zwischenzeit füllt man den leeren Boiler mit einer Entkalkungslösung wie Zitronensäure, Essigessenz oder einem im Handel erhältlichen Entkalker.
  5. Schliesslich überprüft man die Opferanode. Ist diese defekt, tauscht man sie gegen eine neue Opferanode aus.
  6. Nachdem der Stab entkalkt ist, setzt man ihn wieder vorsichtig ein. Gleichzeitig kann man dabei auch die damit verbundenen Dichtungen austauschen.
  7. Zum Schluss füllt man den Warmwasserspeicher erneut mit Wasser und schliesst ihn danach wieder an das Stromnetz an.


Besitzt der Warmwasserspeicher keine Reinigungsöffnung, was bei den meisten normalen und grösseren Speichern der Fall ist, sollte man die Entkalkung jedenfalls von einem professionellen Handwerker durchführen lassen.


Welche Kosten sind damit verbunden?

Um einen Boiler mit einem Fassungsvolumen von 300 Liter zu entkalken, muss man mit einem Betrag von 330 bis 490 Franken rechnen. Darin ist auch ein Anodenwechsel inbegriffen. Allerdings schwanken die Preise je nach Handwerker. Deshalb sollten Sie einen unverbindlichen Angebotsvergleich vornehmen. Der Betrag setzt sich dabei aus mehreren Positionen zusammen. Dazu gehören:


  • Entleerung, Reinigung und Wiederbefüllung sowie Wiederinbetriebnahme des Boilers nach dem Entkalken
  • Austausch der Dichtungen
  • Einsatz neuer Opferanoden


Die Opferanode oder Schutzanode ist ein Metallteil, das sich direkt im Boiler befindet und diesen vor Korrosion schützt. Die Dichtungen müssen beim Entkalken in den meisten Fällen ersetzt werden. Am besten holt man sich für die Entkalkung verschiedene Offerte von einem Sanitärbetrieb ein. Der Betrieb übernimmt auch die Entlüftung des Warmwasserspeichers. Einige Unternehmen bieten eigene Wartungsverträge für Warmwasserspeicher an. Wie oft ein Boiler entkalkt werden muss, hängt in erster Linie von der Härte des Wassers ab. Es empfiehlt sich jedoch, den Warmwasserspeicher mindestens alle drei Jahre einmal zu entkalken oder entkalken zu lassen.


Muss bei Mietwohnungen der Vermieter die Rechnung bezahlen?

Dabei handelt es sich um eine Streitfrage. Handelt es sich bei einem Boiler um eine zentral genutzte Einrichtung, können die anfallenden Spesen auch als Nebenspesen den Mietern verrechnet werden. Befindet sich in jeder Wohneinheit ein eigener Warmwasserspeicher, ist das nicht der Fall. Der Mieterverband betrachtet die Entkalkung als Unterhaltsleistung, für die der Immobilieneigentümer selbst aufkommen muss.


Damit haben Sie das Wichtigste über die Entkalkung von Boilern erfahren. Bevor sie einen Profi mit der Entkalkung beauftragen, vergleichen Sie am besten mehrere Angebote. Fragen Sie auch nach einer Beratung beim jeweiligen Fachbetrieb. Im Bewertungssystem haben Sie die Möglichkeit, Erfahrungen früherer Auftraggeber einzusehen. Zudem sollten Sie das Projekt-Portfolio beachten. Damit finden Sie den für Sie passenden Handwerksbetrieb.