Wer sein Haus renovieren, umbauen oder erweitern möchte, sollte ein klares Ziel vor Augen haben. Ohne eine zielgerichtete Planung ist das Risiko gross, an den falschen Stellen zu investieren und ein unbefriedigendes Resultat zu erhalten. Wenn Sie beispielsweise heute für teures Geld die ganze Wohnung neu streichen lassen und in zwei Jahren feststellen, dass für den Einbau von Kabelfernsehanschlüssen in allen Zimmern die Wände wieder aufgespitzt werden müssen, haben Sie Ihr Geld falsch investiert. Vorausschauend planen bedeutet auch, mögliche künftige Entwicklungen in der Familie bereits heute mit einzubeziehen.
Fachleute empfehlen deshalb ein schrittweises Vorgehen: Ganz am Anfang steht eine detaillierte Analyse des Hauses, dann folgt eine Zusammenstellung der aktuellen und künftigen Bedürfnisse (siehe Gebäudeanalyse - Link). Auf diesen baut schliesslich die Planung der Renovations- und Umbauarbeiten auf. Wenn Sie in baulichen Belangen geübt sind, können Sie die Analyse, Bedürfniszusammenstellung und Planung selber übernehmen. Falls nicht, lohnt sich der Beizug von Fachleuten. Diese untersuchen Ihr Eigenheim, erarbeiten mit Ihnen zusammen einen Bedürfniskatalog, übernehmen die langfristige Planung, setzen Prioritäten, schlagen eine mögliche Etappierung vor, schätzen die Kosten und koordinieren und überwachen schliesslich die Ausführung der Arbeiten.
HINWEIS
1. Etappierung: Nicht immer müssen alle Arbeiten auf einen Schlag erledigt werden. Gerade wenn das Budget knapp ist oder wenn Sie nicht während zu langer Zeit auf einer Baustelle wohnen möchten, lohnt es sich, die Arbeiten zu etappieren. Voraussetzung für eine sinnvolle Etappierung ist aber eine vollständige und durchdachte Planung aller Arbeiten. So ist sichergestellt, dass die Arbeiten in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden und die Schnittstellen funktionieren. Es lohnt sich deshalb, bei einer langfristigen Renovations- und Umbauplanung gleich auch mögliche Etappen vorzusehen (siehe Planungsbeispiel ).
2. Terminplanung Normalerweise ist der Budgetrahmen für eine Sanierung, einen Umbau oder einen Anbau eng gefasst. Das A und O für die Einhaltung der Kosten sind ein reibungsloser Ablauf und eine kurze Bauzeit. Wenn Sie die Koordination selber übernehmen, sollten Sie mit jedem Handwerker genau abklären, wann er mit seinen Arbeiten startet, welche Vorarbeiten anderer Handwerker erledigt sein müssen und wie lange die Arbeit dauern wird. Mit diesen Angaben können Sie einen einfachen grafischen Terminplan zusammenstellen und an alle beteiligten Firmen verteilen. Arbeiten Sie mit Profiplanern zusammen, werden diese die Terminplanung für Sie übernehmen.
TIPP Wenn Sie die Terminplanung selber übernehmen, sollten Sie nicht vergessen, genügend Zeitreserven einzuplanen. Zum einen bergen Altbauen immer mal wieder Überraschungen, die zusätzliche Arbeiten nötig machen; zum anderen halten sich Handwerker nicht immer an die gesetzten Termine. Fehlen dann Zeitreserven, kommt die ganze Planung durcheinander.
Beispiel: Terminplan für einen Küchenbau
Veränderungen voraussehen
Wer sein Haus umbaut, passt es gewöhnlich dem momentanen Lebensstil und den aktuellen Bedürfnissen an. Längerfristig planen würde aber heissen, bereits heute daran zu denken, welche Veränderungen in Zukunft auf einen zukommen könnten, und diese so weit wie möglich in den Umbau mit einzubeziehen (siehe Checkliste ).
Einige typische Beispiele:
- Planen Sie bei einem grossen Zimmer von Beginn weg eine zweite Türe ein. So lassen sich durch Aufstellen einer leichten Trennwand aus dem grossen zwei kleinere Räume machen.
- Wenn Sie neue Heizungs- und Wasserleitungen einbauen, sollten Sie diese gleich bis in den Estrich verlängern. So kann dort später ohne grossen Aufwand ein Bad eingebaut und ein Heizkörper angeschlossen werden.
- Rüsten Sie bei einem grösseren Umbau alle Zimmer mit genügend Leerrohren für elektrische Installationen aus. So können Sie später problemlos ein Computernetzwerk und Kabelfernsehanschlüsse verlegen oder eine zusätzliche Telefonleitung einbauen lassen.
Weitere nützliche Hinweise z.B. zum alters- und behindertengerechten Umbauen finden Sie im Buch „Umbauen, Renovieren, Erweitern.